22. Juni 1815
Helene Marie von Kügelgen an die Schwester: "...ich lege Dir ein gedrucktes Blatt bei, eine Berechnung über die Armenspeisung im vorigen Winter durch den Frauenverein. Diese Speisung dauerte bis Ostern, und du wirst staunen, mit wie wenigem dieses ausgeführt worden ist. Doch das war auch nur möglich, indem die reichen Frauen selbst in den Küchen standen und austeilten. In Altstadt war eine Küche und in Neustadt eine und in jeder Küche waren sieben Frauen tätig, die sich täglich abwechselten. Die Präsidentin von Schönberg war die Seele aller Anstalten und denke dir, diese Frau ist uns nun auch genommen durch diese Trennung (der an Preußen verlorenen Gebiete). Mein einziger Trost ist, daß ihre Schwester, die Gräfin Dohna uns bleibt. Sie lebt in Hermsdorf, drei Stunden von Dresden, auf ihren Gütern ... Dies ist Friederike Stolberg, die dir immer so gut gefiel...."