Amely Bölte

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(6. Oktober 1811 Rhena (Meckl.) - 15. November 1891 Wiesbaden)

Amely (Charlotte Elise Marianne) Bölte war eine gesellschaftskritische Autorin und Frauenrechtlerin.

Seit ihrem 11. Lebensjahr gab es wiederholte Aufenthalte bei ihrer Tante, der Schriftstellerin Fanny Tarnow, in Bad Doberan. Sie verlobte sich mit 15 Jahren, löste die Verlobung nach zwei Jahren jedoch wieder auf. Inzwischen war ihr Vater gestorben, der ihre Verehelichung gewünscht hatte, damit sie kein "gelehrtes Frauenzimmer" wie ihre Tante würde. Ab 1828 war sie Erzieherin bei Kammerherr von Könnemann auf Pritzier. 1839 unternahm sie eine Reise nach England. Sie verkehrte in London im Haus des Schriftstellers Thomas Carlyle. Für ihren Lebensunterhalt übersetzte sie Romane und begann, auch selbst zu schreiben. Mitarbeiterin des "Morgenblatts" war sie unter männlichem Pseudonym. 1852 bis 1866 lebte sie in Dresden, kam dort mit Auerbach und Karl Gutzkow zusammen. 1866 reiste sie nach Paris und Rom, danach nahm sie ihren Aufenthalt in Karlsruhe und Wiesbaden.

Bölte schilderte in ihren ersten Werken das Gesellschaftsleben der höheren Stände Englands, später schrieb sie gesellschaftskritische Romane. Sie setzte sich für die Emanzipation der Frau ein, besonders für die Verbesserung der Situation arbeitender und unversorgter Frauen.

Werke

  • Luise, oder: Die Deutsche in England (1846)
  • Erzählungen aus der Mappe einer Deutschen in London (1848)
  • Visitenbuch eines deutschen Arztes in London (1852)
  • Eine deutsche Palette in London (1853)
  • Männer und Frauen (1854)
  • Das Forsthaus (1855)
  • Eine gute Versorgung (1856)
  • Liebe und Ehe (1857)
  • Frau von Stael (1859)
  • Maria Antonia, oder: Dresden vor 100 Jahren, Zeitbild (1860)
  • Winkelmann, oder: Von Stendal nach Rom (1861)
  • Juliane von Krüdener und Kaiser Alexander (1861)
  • Vittorio Alfieri und seine vierte Liebe, oder: Turin und Florenz (1862)
  • Frauenbrevier (1862)
  • Harriet Wilson (1862)
  • Moderne Charakterköpfe (1863)
  • Franziska von Hohenheim. Eine morganatischer Ehe (1863)
  • Die Mantelkinder (1864)
  • Der Edelhof, Schauspiel (1865)
  • Fanny Tarnow. ein Lebensbild (1865)
  • Weiter und weiter (1867)
  • Die Welfenbraut (1867)
  • Streben ist Leben (1868)
  • Prinzessin Wilhelmine von Preußen (1868)
  • Ein Thron und kein Geld (1869)
  • Sonnenblume (1869)
  • Die Töchter des Obersten (1872)
  • Elisabeth, oder: eine deutsche Jane Eyre (1873)
  • Wohin führt es? (1874)
  • Neues Frauenbrevier (1876)
  • Die Gefallene (1882)

Weblinks

Weitere Auskünfte

frauenmuseum wiesbaden, Wörthstr. 5, 65185 Wiesbaden

Tel. 0611/3081763, Fax 0611/378660

Literatur

  • BRINKER-GABLER, Gisela, LUDWIG, Karola, WÖFFEN, Angela: Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen 1800 - 1945, München 1986
  • Ursula Schmidt-Brümmer, in: Peter Alter und Rudolf Muhs (Hrsg.), Exilanten und andere Deutsche in Fontanes London. Stuttgart 1996


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