Anastasia von Montenegro

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Prinzessin Anastasia Nikolajewna von Montenegro (* 23. Dezember 1868 in Cetinje, Montenegro; † 25. November 1935 in Antibes, Frankreich) war ein Mitglied aus dem Haus Petrović-Njegoš. Sie gehörte zu dem Kreis von Frauen die den Wanderprediger Rasputin der russischen Zarin Alexandra Fjodorowna bekannt machten.

Leben

Anastasia war die dritte Tochter von König Nikola I. (1841-1921) und seiner Gattin Milena Vukotić (1847-1923). Stana, wie sie in der Familie gerufen wurde, wuchs mit ihren Geschwistern in Cetinje auf.

Im Jahr 1889 heiratete Prinzessin Anastasia von Montenegro in Sankt Petersburg Georgi Maximilianowitsch de Beauharnais (1852−1912), 6. Herzog von Leuchtenberg und Fürst Romanowsky, den vierten Sohn von Maximilian de Beauharnais und seiner Gattin Großfürstin Maria Nikolajewna Romanowa. Ein Enkel des russischen Zaren Nikolaus I.. Aus der gemeinsamen Ehe gingen zwei Kinder, Sergei Georgiwitsch (1890–1974) und Elena Georgiowna (1892−1971), hervor. Die Ehe wurde Oktober 1906 geschieden, Grund der Scheidung soll ihre Hörigkeit des Wanderpredigers Rasputin gewesen sein.

Sechs Monate später, am 29. April 1907 heiratete sie in Jalta auf der Krim Großfürst Nikolai Nikolajewitsch Romanow (1856−1929), älteste Sohn des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch Romanow und Prinzessin Alexandra von Oldenburg. Die Ehe blieb kinderlos. Beide waren tief religiöse Orthodoxe Christen mit einer Neigung zur Okkultismus und Mystik.

Rasputin

Im Jahr 1903 ließ sich Rasputin (1869−1916) in Sankt Petersburg nieder und eröffnete in seiner Mietwohnung eine arztähnliches Sprechzimmer. Sein Patientenkreis bestand vorwiegend aus Frauen aller Bildungs- und Gesellschaftskreise. Bei den Konsultationen versammelten sich die Damen im Esszimmer um den Tisch, und warteten auf eine Einladung in Rasputins Schlafzimmer, das er das «Allerheiligste» nannte. Rasch gingen die unglaublichsten Gerüchte über die «Wunderkräfte» des angeblichen Heilers um. Die wundersamen Eigenschaften Rasputins blieben auch dem Hofe des Zaren in Sankt Petersburg nicht verborgen. Dafür sorgten z.B. Fürstin Anastasia und ihre Schwester Großfürstin Militza Nikolajewna, Ehefrau des Großfürsten Peter Nikolajewitsch Romanow. Im Jahre 1907 wurde Rasputin zu Zar Nikolaus II. gerufen. Sein Sohn Alexei Nikolajewitsch Romanow litt unter Hämophilie ("Bluterkrankheit"), und Rasputin gelang es tatsächlich, das Leiden des jungen Thronfolgers zu lindern. Dies brachte ihm die uneingeschränkte Gunst der Zarin Alexandra Fjodorowna und die Bewunderung des Zaren ein. Rasputin nutzte die Protektion des Zarenhofes und verschaffte sich eine einflussreiche Stellung. Er vermied es allerdings, am Hofe zu leben und schockierte weiterhin die Bewohner von Sankt Petersburg mit seinen wilden Ausschweifungen.

Exil

Bis 1919 verbrachten sie und ihr Mann ihre Zeit auf der Krim, teilweise unter Hausarrest stehend. 1919 konnte das Ehepaar auf dem britischen Kriegsschiff HMS Marlborough kurz vor dem Einmarsch der Roten Armee flüchten. Nach einem kurzen Aufenthalt bei ihrem Schwager, dem italienischen König Viktor Emanuel III. ließen sie sich in der Nähe von Paris nieder. Anfang 1929 starb ihr Mann während eines Erholungsurlaubs an der Côte d’Azur. 1935 stirbt sie in Antibes, wo ihre Eltern eine Villa hatten. Im Jahre 1989 wurden ihre sterblichen Überreste (sowie die von ihren Eltern und zwei ihrer Schwestern) nach Montenegro überführt.

Literatur

  • Carolly Erickson: Alexandra Romanowa: die letzte Zarin, München 2005, ISBN 978-3-492-04466-0
  • Hadassa Ben-Itto: >>Die Protokolle der Weisen von Zion<<. Anatomie einer Fälschung, Berlin 2001, ISBN 3-7466-8070-0, S. 59-61.