Anna Monica Pia von Sachsen

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Anna Monica Pia Prinzessin von Sachsen (* 4. Mai 1903 in Lindau am Bodensee; † 9. Februar 1976 in München) war das siebte Kind ihrer Eltern, des Kronprinzen und späteren Königs Friedrich August III. von Sachsen und seiner bereits zum Zeitpunkt der Geburt von ihm geschiedenen Ehefrau Luise von Österreich-Toskana.

Nach einer Affäre mit dem belgischen Hauslehrer ihrer Kinder verließ Kronprinzessin Luise von Sachsen im Dezember 1902 den Dresdner Hof und damit ihren Mann, den Kronprinzen Friedrich August. Zu diesem Zeitpunkt war sie mit Anna Monica Pia schwanger. Bereits im Februar 1903 wurde die Ehe rechtskräftig getrennt.


Leben

Am 4. Mai 1903 kam Anna Monica Pia um 20.45 Uhr im Lindauer Exil, der Villa Toscana, zur Welt. Da das Kind nachweislich während der Ehezeit gezeugt wurde, galt es als ehelich und gehörte der sächsischen Königsfamilie an. Die Legitimität wurde nicht in Frage gestellt und Friedrich August erkannte das Kind als sein eigenes an. Man hatte in Dresden entschieden, das Kind vorläufig bei der Mutter zu lassen.

Die ersten Lebensjahre verbrachte Anna Monica Pia an unterschiedlichen Orten. Sie blieb mehrere Monate mit ihrer Mutter in Schloss Ronno bei Lyon, anschließend ging es nach Ventmor ("Villa Alto House") auf die Isle of Wight. Im Juni 1904 übersiedelten Mutter und Kind nach Schloss Wartegg bei Rorschach am Bodensee und im Dezember des gleichen Jahren entschloss man sich, eine Villa in Fiesole bei Florenz zu mieten. Als Luise von Österreich-Toskana, die inzwischen den Namen "Gräfin Montignoso" erhalten hatte, 1907 in zweiter Ehe den Komponisten Enrico Toselli heiratete, musste sie im Oktober ihre Tochter, die sächsische Prinzessin, an den Dresdner Hof herausgeben. Da König Friedrich August III. von Sachsen keine neue Ehe eingehen konnte, wuchs Prinzessin Anna zusammen mit ihren Geschwistern mutterlos auf.

Am 4. Oktober 1924 heiratete Anna Monica Pia von Sachsen auf Schloss Sibyllenort Joseph Franz von Österreich, einen Sohn des Feldmarschalls Erzherzog Joseph August von Österreich, und bekam mit ihm acht Kinder. Nach seinem frühen Tod am 25. September 1957 in Portugal war sie lange Zeit verwitwet, bevor sie 1972 wenige Jahre vor ihrem Tod noch den amerikanischen Diplomaten Reginald Kazanjian (1905-1990) ehelichte. 1976 starb sie.

Nachkommen

  • Margarethe (* 17. August 1925; † 3. Mai 1979)
  • Helene Ilona (* 20. April 1927)
  • Anna-Theresia Gabriella (* 19. April 1928; † 28. November 1984)
  • Joseph Arpád (* 8. Februar 1933)
  • Stephan István Dominik Anton Umberto (* 1. Juli 1934)
  • Maria Kynga Beatrix (* 27. August 1938)
  • Géza Ladislaus (* 14. November 1940)
  • Michael Koloman (* 5. Mai 1942)

Literatur

  • Erika Bestenreiner: "Luise von Toskana"; München 1999

Quelle