Caroline Bauer
(29. Mai 1807 Heidelberg - 18. Oktober 1877 Kilchberg b. Zürich)
Karoline Bauer war Schauspielerin, die Tochter eines Offiziers, verlor ihren Vater früh. Die Mutter zog 1814 mit den Kindern nach Karlsruhe. In einem Pensionat in der französischen Schweiz erhielt sie ihre Ausbildung zur Gouvernante, 1822 ihren ersten Schauspielunterricht. 1823 erfolgt ihr erstes Engagement in Karlsruhe, 1824 im neu gegründeten Königstädter Theater Berlin als Erste Liebhaberin, 1825 an der königlichen Bühne daselbst. 1829 nahm sie Abschied von der Bühne, um den Prinzen Leopold von Koburg zu heiraten (Morganatische Ehe, Trauung "zur linken Hand"). Sie lebte im Londoner Regent-Park mit dem Titel einer Gräfin Montgomery. 1830 boten die Großmächte Rußland, Frankreich und England Leopold die griechische Krone an und er mußte sich von ihr trennen. "Mit welchem jubelnden Entzücken hörte ich die Worte, welche mir meine goldene Freiheit wiedergaben!" 1831 hatte sie ein Engagement in Petersburg, 1835-44 in Dresden, wo sie Freundschaft mit Ludwig Tieck schloß. Am 12. April 1841 spielte sie bei der Einweihung der ersten Semperoper die Prinzessin im Tasso. 1843 schloß sie eine neue unglückliche Ehe mit dem Grafen Ladislaus Broel-Plater, der sie wie eine Gefangene hielt. Sie schrieb ihre Memoiren, 1881 posthum veröff. von Arnold Wellmer, u.a. über ihren Besuch bei Elisa von der Recke.
Literatur
BAUER, Caroline: Aus der hunderttürmigen Stadt. Bühnen-Erinnerungen; in: Gartenlaube 1875
- KAROLINE BAUER, in: Ill. Zeitung, Leipzig 69 (1877)
- LIER, H.A.: Karoline Philippine Auguste Bauer, verm. Gräfin Broel-Plater; in: Allg. dt. Biogr. 55
- SCHMIDT, W.: Karoline Bauer; in: Dresden, Neue Presse 1938, Nr.
- KUMMER, Friedrich, Dresden und seine Theaterwelt, Dresden 1938
- JÄCKEL, Günter: Dresden zur Goethezeit. Die Elbestadt von 1760 bis 1815, Berlin 1988
- ders.: Von den "sächsischen Frauenzimmern" um 1800, in: Caroline, Berta, Gret und die anderen. Frauen und Frauenbewegung in Dresden, Dresdner Hefte 18. Jg., Heft 62, 2/2000, hrsg. vom Dresdner Geschichtsverein e.V., S. 18 ff.