Claire Ehrmann

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Claire Ehrmann, geb. Sachs (* 13. Januar 1916 Dresden - ? 2008 Boulder/ USA)

Leben

Ursula Klara „Claire“ Ehrmann kam am 13. Januar 1916 in Dresden zur Welt. Sie war die zweite Tochter von Max Sachs und Maria Sachs.

Claire war bereits früh politisch aktiv. In Dresden-Briesnitz war sie Mitglied des Sozialistischen Schülerbundes, auch nach 1933 engagierte sie sich in entsprechenden sozialdemokratischen Widerstandskreisen in Dresden. Im Zuge der Verhaftungen ihres Vaters 1935 gelang es Claire, gerade achtzehnjährig, aufgrund dieser Kontakte zum Widerstand im letzten Moment nach Holland zu fliehen, wo sie vom Tod von Max Sachs erfuhr. Zwischen 1936 und 1939 lebte sie in Paris und schrieb unter Pseudonym für sozialdemokratische Zeitungen. Im französischen Exil lernte sie ihren späteren Mann Henry Ehrmann kennen. Henry wurde mehrmals verhaftet, aufgrund ihrer politischen Aktivitäten erhielten sie aber über ein US-amerikanisches Rettungsnetzwerk ein Visum und verließen Frankreich in Richtung Spanien zu Fuß. Diese Fluchtroute wurde nach der erfolgreichen Ankunft in Lissabon häufiger genutzt. Ab 1940 lebte das Paar schließlich in den USA, wo Henry Ehrmann später eine Professur für Politikwissenschaften annahm. Ihr gesamtes Leben blieb Claire Ehrmann gesellschaftspolitisch und politisch aktiv, besonders engagiert war sie in der Frauenrechts- und Frauenwahlrechtsbewegung der USA. Nach Aussage des Sohnes litt sie aber auch bis zu ihrem Lebensende unter der erzwungenen Flucht und den Todesumständen des Vaters. Sie verstarb 2008 in Boulder, USA.

(Quelle: http://www.stolpersteine-dresden.de)

Gedenken

Am 26. November 2012 wurden zur Erinnerung an Claire Ehrmann, ihre Mutter Maria Sachs und ihre Schwester Edith Kaufmann drei Stolpersteine auf der Max-Sachs-Straße 2 (Dresden-Briesnitz) gesetzt. (Für Dr. Max Sachs wurde am 11. Juni 2011 ein Stolperstein auf der Max-Sachs-Straße 2 (Dresden-Briesnitz) gesetzt.)

Literatur

  • Sheeler, Jim: "From Nazi terror to a place of hope in the 1940s, Claire Ehrmann fled over the Pyrenees to a life focused on social justice", in: Rocky Mountain News vom 26.01.2008.

Weblinks


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