Dorothea Erxleben

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Dorothea Erxleben (* 13. November 1715 in Quedlinburg - † 13. Juni 1762) erwarb 1754 als erste Frau in Deutschland den Doktortitel der Medizin.

Dorothea Christiana Erleben geb. Leporin erhielt ihre ersten medizinischen Unterweisungen durch ihren Vater, dem sie in seiner Praxis in Quedlinburg zur Hand ging, aber auch bei seinen Krankenbesuchen begleitete. Jedoch blieb ihr ein reguläres Universitätsstudium trotz ihrer außergewöhnlichen medizinischen Kenntnisse und therapeutischen Fertigkeiten verwehrt. 1740 erwirkte Dorothea Leporin die Erlaubnis, an der Universität Halle zum Examen zugelassen zu werden. Dies wurde ein Jahr später durch ein Reskript Friedrichs II. festgehalten. Da dies zunächst wenig hilfreich war (Friedrich II. hatte ja erst 1740 den Thron bestiegen), begann Dorothea Leporin ihre Gedanken über die Frage des Frauenstudiums in einem Manuskript niederzulegen, das 1742 unter dem Titel Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studiren abhalten in Berlin erschien und für einige Unruhe in akademischen Kreisen sorgte, die ihr allerdings wenig förderlich war.

Durch die Heirat mit dem Diakon Johann Christian Erxleben aus dem Anhaltinischen verzögerte sich das Medizinstudium, und da Dorothea Erxleben weiter ärztliche Hilfreichungen machte, trug ihr dies eine Anzeige Quedlinburger Ärzte wegen Kurpfuscherei ein. Um die Praxis ihres Vaters übernehmen und weiter behandeln zu können, nahm sie schließlich das Medizinstudium auf und promovierte im Jahre 1754 in Halle zum Doktor. Bis zu ihrem Tode praktizierte sie in Quedlinburg, wo sie im Alter von 46 Jahren an einer Infektion starb.

Weblinks

Literatur

  • Lagatz, Uwe. Dorothea Christina Erxleben. Ein medizinischer Ausflug in den Harz des 18. Jahrhunderts. Schmidt BUCH. Wernigerode. 2015.
  • Die Ärztin aus Quedlinburg. Das Leben der Dorothea Christiane von Erxleben
  • Bücher über Ärztinnen auf dem WeltWeitWeberinnen-Buchportal


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