Else Ulich-Beil: Unterschied zwischen den Versionen

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1920 kam sie nach Dresden als Regierungsrätin für Soziales. Sie wurde außerdem Beisitzerin der Filmprüfstelle Berlin. 1924 entlassen, danach wirkte sie als Sprecherin der Fraktion der Demokratischen Partei im Sächsischen Landtag.
 
1920 kam sie nach Dresden als Regierungsrätin für Soziales. Sie wurde außerdem Beisitzerin der Filmprüfstelle Berlin. 1924 entlassen, danach wirkte sie als Sprecherin der Fraktion der Demokratischen Partei im Sächsischen Landtag.
 
1928 wurde sie erste Vorsitzende des ADFV (Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband; Deutscher Zweig des Weltbundes für das Frauenstimmrecht), Ortsgruppe Dresden.
 
1928 wurde sie erste Vorsitzende des ADFV (Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband; Deutscher Zweig des Weltbundes für das Frauenstimmrecht), Ortsgruppe Dresden.
1929 übernahm sie die Leitung der privaten Sozialen Frauenschule von Dr. [[Lotte Schurig]]. Gemeinsam mit Dr. [[Anna Bröker]] und Dr. [[Elisabeth Rotten]] organisierte sie den Aufbau der Staatlichen Wohlfahrtsschule in Dresden-Hellerau (im Festspielhaus). 1929 erfolgte die Scheidung (Robert Ulich heiratete [[Elsa Brändström]]). Else Ulich-Beil war Delegierte beim Völkerbund, Vorstandsmitglied des BDF und des ADF. 1933 traf sie die Auflösung der Hellerauer Schule als "demokratisches Nest", sie erhielt Berufsverbot und ging nach Berlin.  
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1929 übernahm sie die Leitung der privaten Sozialen Frauenschule von Dr. [[Lotte Schurig]]. Gemeinsam mit Dr. Anna Bröker und Dr. [[Elisabeth Rotten]] organisierte sie den Aufbau der Staatlichen Wohlfahrtsschule in Dresden-Hellerau (im Festspielhaus). 1929 erfolgte die Scheidung (Robert Ulich heiratete [[Elsa Brändström]]). Else Ulich-Beil war Delegierte beim Völkerbund, Vorstandsmitglied des BDF und des ADF. 1933 traf sie die Auflösung der Hellerauer Schule als "demokratisches Nest", sie erhielt Berufsverbot und ging nach Berlin.  
 
Else Ulich-Beil hatte zwei Kinder, ein Sohn fiel im Krieg.  
 
Else Ulich-Beil hatte zwei Kinder, ein Sohn fiel im Krieg.  
 
Sie wohnte (1928) auf der Carolinenstr. 8, vorher Unterer Kreuzweg 2.
 
Sie wohnte (1928) auf der Carolinenstr. 8, vorher Unterer Kreuzweg 2.

Aktuelle Version vom 7. März 2021, 18:12 Uhr

(30. August 1886 Elberfeld - 4. Mai 1965) Berlin-Moabit

Nach dem Studium der Philosophie und Geschichte promovierte Else Ulich-Beil "Zur Entwicklung des Begriffes der Weltliteratur im 18. Jahrhundert". Sie war verheiratet mit Robert Ulich. 1917 war sie Leiterin des Frauenreferats der Leipziger Kriegsamtsstelle. 1920 kam sie nach Dresden als Regierungsrätin für Soziales. Sie wurde außerdem Beisitzerin der Filmprüfstelle Berlin. 1924 entlassen, danach wirkte sie als Sprecherin der Fraktion der Demokratischen Partei im Sächsischen Landtag. 1928 wurde sie erste Vorsitzende des ADFV (Deutscher Staatsbürgerinnen-Verband; Deutscher Zweig des Weltbundes für das Frauenstimmrecht), Ortsgruppe Dresden. 1929 übernahm sie die Leitung der privaten Sozialen Frauenschule von Dr. Lotte Schurig. Gemeinsam mit Dr. Anna Bröker und Dr. Elisabeth Rotten organisierte sie den Aufbau der Staatlichen Wohlfahrtsschule in Dresden-Hellerau (im Festspielhaus). 1929 erfolgte die Scheidung (Robert Ulich heiratete Elsa Brändström). Else Ulich-Beil war Delegierte beim Völkerbund, Vorstandsmitglied des BDF und des ADF. 1933 traf sie die Auflösung der Hellerauer Schule als "demokratisches Nest", sie erhielt Berufsverbot und ging nach Berlin. Else Ulich-Beil hatte zwei Kinder, ein Sohn fiel im Krieg. Sie wohnte (1928) auf der Carolinenstr. 8, vorher Unterer Kreuzweg 2. 1947 übernahm sie erneut die Leitung des Staatsbürgerinnen-Verbandes.

Literatur

  • StAD/Stadtbund der Dresdener Frauenvereine/Akte 5/Bl.31, Einladung zur 14. Generalvers. des BDF
  • JAHRBUCH des Bundes deutscher Frauenvereine 1929, Mannheim, Berlin, Leipzig 1929
  • ENDERLEIN, Gertraud: Dresdner Frauen in ihren Vereinen; in: Dresdner Kalender 1929, Dresden 1929
  • ULICH-BEIL, Else: Ich ging meinen Weg; Berlin-Grunewald, 1961
  • KOCH, Marlies: Else Ulich-Beil, in: Frauen in Dresden, hrsg. von der Gleichstellungsstelle Dresden, Dresden 1994
  • LOBECK, Christine: Wer war Dora Menzler? In: Mitteilungen für Hellerau, Juni 1997
  • Austellung "Parlamentarierinnen im Sächsischen Landtag 1919 - 1933", auszuleihen beim Verein zur Erforschung der Dresdner Frauengeschichte


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