Lenchen Weber

Aus frauenwiki-dresden
Bundesarchiv Bild 183-1985-0417-15, Ravensbrück, Konzentrationslager

Lenchen Weber (eigentlich Magdalena Weber, gebürtig Magdalena Berthy (* 21. Januar 1908 in Merzig (Saarland); † Frühjahr 1945 im KZ Ravensbrück) war eine deutsche Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus.

Leben

Lenchen Weber wurde als Tochter des Fabrikarbeiters Peter Berthy und seiner Frau Margarethe in Merzig geboren. Nach dem Tod der Eltern wuchsen Lenchen und ihr Bruder bei ihrem Onkel Mathias Bohr in Merzig-Besseringen auf. In Sulzbach lernte sie ihren späteren Mann Karl Weber kennen. Sie trat dort dem SPD-Ortsverband bei. Lernchen Weber war Mitglied der Arbeiterwohlfahrt und des Arbeiter-Samariter-Bundes, bei dem sie als Sanitäterin ausgebildet wurde.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Januar 1933 beteiligte sie sich am 26. August 1934 am "Aufmarsch der Antifaschisten" in Sulzbach. Dabei demonstrierten Zehntausende Saarländer gegen den Beitritt der Saargebietes zum nationalsozialistischen Deutschen Reich. Nach dem Ergebnis der Abstimmung über die Zugehörigkeit des Saarlands zum Deutschen Reich 1935 flüchteten Lenchen Weber und ihr Mann aus dem Saarland nach Clermont-Ferrand (Frankreich). 1936 emigrierte sie nach Spanien und unterstützte im spanischen Bürgerkrieg die Internationalen Brigaden. In Albacete arbeitete sie als Röntgenschwester. Als die spanischen Faschisten um General Franco im Juli 1936 durch einen Staatsstreich nach der Macht griffen, kehrte sie nach Frankreich zurück.

1941 verschleppte die Gestapo Lenchen Weber aus Montauban in das Konzentrationslager Ravensbrück im damaligen brandenburgischen Landkreis Templin/Uckermark. Es war das größte Konzentrationslager für Frauen in Deutschland. Dort starb Lenchen Weber im Frühjahr 1945.

Die Kreisstadt Merzig ehrte die Widerstandskämpferin, in dem sie die Lenchen-Weber-Straße nach ihr benannte.

Literatur

  • Luitwin Bies, Horst Bernard (Hrsg): Saarländerinnen gegen die Nazis. Verfolgt - vertrieben - ermordet, Saarbrücken, Blattlaus-Verlag, 2004
  • Max Glandien: Eine ungewöhnliche Frau und Sozialdemokratin: Magdalena Weber, 1995

Quellen

Lizenz

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lenchen Weber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der AutorInnen verfügbar.


Spielend das Patriarchat bekämpfen? Das ist seit heute möglich mit dem druckfrischen Kartenspiel PATRIA(R)CIAO. Das Spiel beruht auf einem Zeitzeuginnen*-Projekt des Frauenstadtarchivs Dresden