Nicole de Savigny

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Nicole de Savigny (* 1535; † 4. März 1590) war Baronin von Saint-Remy und eine Mätresse des französischen König Heinrich II.

Leben

Die aus einer lothringischen Familie stammende Nicole heiratete sehr jung Jean de Ville, Herr von Fontette (französisch: Seigneur de Fontette), mit dem sie zwei Kinder hatte. Ihr Sohn André II. de Ville starb ohne Nachkommen, und ihre Tochter Elisabeth wurde Nonne. Der Tod ihres Mannes 1552 machte sie mit nur 17 Jahren zur Witwe. Sie zog an den französischen Königshof und wurde dort 1556 die Mätresse Heinrichs II., bis sich dieser kaum ein Jahr später wieder Diane de Poitiers zuwandte. Aus der kurzen Beziehung ging ihr Sohn Henri de Saint-Rémi (1557−1621) hervor. Jedoch wurde er vom König nicht legitimiert, da Heinrich II. an seiner Vaterschaft zweifelte. Deswegen erhielt Henri den Beinamen Bastard von Valois. Die aus der Halsbandaffäre bekannte Jeanne de Valois-Saint-Rémy stammt von ihm ab.

Nicole de Savigny zog sich nach dem Ende ihrer Liebesaffäre auf ihre Landgüter in Fontette zurück und machte noch einmal von sich reden, als sie versuchte, den Erzbischof von Besançon, Claude de La Baume, auf Einhaltung eines Eheversprechens zu verklagen. Diese Klage wurde aber im Dezember 1567 von der Römischen Rota abgewiesen. Durch Nicoles am 12. Januar 1590 verfasstes Testament wird deutlich, dass Heinrich II. trotz der Zweifel an seiner Vaterschaft gut für seinen möglichen Sohn gesorgt hatte. Ein von ihm 1558 gegebenes Versprechen, Nicole 30.000 Écus sol als eine Art Mitgift für Henri zu zahlen, wurde durch König Heinrich III. im Februar 1577 eingelöst.

Literatur

  • Jean-François Dreux du Radier: Mémoires historiques, critiques, et anecdotes des reines et régentes de France. Band 4. Paul Renouard, Paris 1827, S. 340–341 (PDF; 13,4 MB).
  • Philippe Erlanger: Diane de Poitiers. Gallimard, Paris 1974.
  • Gaston Sirjean: Encyclopédie généalogique des maisons souveraines du monde. Band 8. Paris 1963, ISBN 2-7777-0003-6.


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