Eva Büttner

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(27. Juli 1886 - 25. August 1969 Kamenz)

Eva Büttner geb. Malzmann war Musikerin, Journalistin und Politikerin. Die Absolventin des Dresdner Konservatoriums gründete Frauen- und Kinderchöre im Rahmen des Arbeitersängerbundes. Ab 1912 arbeitete sie als Kunstkritikerin der Dresdner Volkszeitung, ab 1928 als Redakteurin beim „Volksstaat". 1922 wurde sie Landtagsabgeordnete der SPD, später der SAP. Im Landtag gehörte sie dem Finanzausschuss A als Schriftführerin an. Um 1931 war sie Mitglied im Verein Asyl für obdachlose Frauen und Kinder. Verheiratet war sie mit dem künstlerischen Leiter des Dresdner Konservatoriums Paul Büttner. 1933 erhielt sie ein Tätigkeitsverbot und wurde in "Schutzhaft" im Dresdner Polizeigefängnis genommen. Bis 1938 konnte sie noch als Rezensentin der Konzerte im jüdischen Kulturbund Dresden arbeiten. 1943 starb Paul Büttner; sie täuschte eine Vergiftung vor, um der Verschleppung zu entgehen. Mit Hilfe des Arztes Dr. Magerstädt und der Frau von Helldorf versteckte sie sich bis Kriegsende über dem Pferdestall des Schlosses Pulsnitz. Ihre letzte Ruhe fand sie auf dem Urnenhain Tolkewitz.

Quellen

  • Sächsisches Hauptstaatsarchiv, Landtag 1919 - 1933

Literatur

  • SCHINDLER, Agata: Offene Rechnung für drei Judensterne? ...Eva und Paul Büttner; in: SZ 9.4.1999
  • HÄRTWIG, Dieter: Verwehte Spuren freigelegt. Erschütternde Schicksale in Ausstellung und Begleitbuch "Aktenzeichen "unerwünscht"" erstmals dokumentiert, in: SZ 19.11.1999
  • RICHTER, Heike: 100 Jahre Urnenhain - 100 Persönlichkeiten in: 100 Jahre Krematorium und Urnenhain Dresden-Tolkewitz, Sax-Verlag 2011

Weblinks