Julie Salinger

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Stolperstein für Julie Salinger auf der Bayreuther Straße 14 in Dresden (Foto: Carola Ockert, 2013).
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Der Julie-Salinger-Weg in der Dresdner Neustadt (Foto: Frauenstadtarchiv Dresden, 2016).

Julie Salinger geb. Braun (* 1863 Ortelsburg/Ostpreußen - 16. September 1942 (1943?) Theresienstadt) war Politikerin.

Leben

Julie Salinger war verheiratet mit dem Fabrikanten Julius Salinger (+ 1921). 1887 wurde ihr Sohn Paul geboren. Während des Ersten Weltkrieges war sie Mitglied des Zentralausschusses der Kriegsorganisation Dresdner Vereine. Spätestens 1900 wirkte sie im Rechtsschutzverein für Frauen und Mädchen, um 1906 im Vorstand des deutschen Zweiges der internationalen abolitionistischen Föderation, spätestens seit 1913 bis mindestens 1925 war sie Vorsitzende des Rechtsschutzvereins, leitete 1931 den Schwesternbund der Fraternitasloge, A 24, Eisenstuckstr. 44/II. 1919-1920 war sie Abgeordnete der DDP in der Sächsischen Volkskammer, 1921-1922 Landtagsabgeordnete. Sie wohnte Ludwig-Richter-Str. 3 (1906), Bayreuther Str. 17, Gabelsberger Str. 10 (1918, 1927). In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie gezwungen, in das „Judenhaus" Bautzner Str. 20 zu ziehen. 7.8.1942 wurde sie zu einem „Heimeinkaufsvertrag" nach Theresienstadt gezwungen, am 25.8.1942 erfolgte ihr Abtransport in das Lager, wo sie ums Leben kam.

Ausstellung

"Jetzt, nachdem die Frau auch in der Politik eine Stimme hat..." - Parlamentarierinnen im Sächsischen Landtag 1919 - 1933. Eine Ausstellung vom 26.4.2006 - 23.5.2006 im Bürgerfoyer des Sächsischen Landtags.

Gedenken

Am 26. November 2012 wurde zur Erinnerung an Julie Salinger ein Stolperstein auf der Bayreuther Straße 14 (Dresden-Südvorstadt) gesetzt. Gespendet wurde der Stein von den Dresdner Sozialdemokratinnen. Siehe SPD Frauen Dresden

Zu Ehren von Julie Salinger wurde im März 2016 eine Straße in der Äußeren Neustadt von Dresden nach ihr benannt. Der Julie-Salinger-Weg führt durch das so genannte Hofquartier in der Äußeren Neustadt von der Bautzner Straße zur Böhmischen Straße.

Literatur

  • JAHRBUCH des Bundes Deutscher Frauenvereine. Handbuch der kommunal-sozialen Frauenarbeit; Leipzig und Berlin 1919
  • Stadtarchiv Dresden/Stadtbund Dresdener Frauenvereine
  • GIESECKE, Una und IGEL, Jayne-Ann: Von Maria bis Mary. Frauengeschichten aus der Dresdner Neustadt, Dresden 1998

Weblinks


Spielend das Patriarchat bekämpfen? Das ist seit heute möglich mit dem druckfrischen Kartenspiel PATRIA(R)CIAO. Das Spiel beruht auf einem Zeitzeuginnen*-Projekt des Frauenstadtarchivs Dresden