Luise von Toscana
(2. September 1870 Salzburg - 23. März 1947 Brüssel)
Luise von Toscana, Kronpronzessin von Sachsen, war die Tochter des Großherzogs von Toscana, verheiratet mit dem Kronprinzen Friedrich August, sie wohnten im Taschenbergpalais. In der Atmosphäre des Dresdner Hofes fühlte sich die spontane und eigenwillige Prinzessin unerträglich beengt, vor allem als man ihr das Radfahren verbot. Ihr Schwiegervater und die Schwägerin Mathilde konnten sich mit ihrer zwanglosen Art nicht anfreunden, es kam zu häßlichen Szenen. Luise entfloh 1902 mit dem Lehrer ihrer Kinder (sie war mit dem 6. Kind schwanger und befürchtete, man wolle sie in die Irrenanstalt Sonnenstein einsperren). Von der königlichen Familie wurde sie geheimpolizeilich überwacht, in Dresden gründeten SympathisantInnen die geheime "Gesellschaft der Freunde", Luise versuchte Kontakt mit ihren Kindern aufzunehmen, kam Weihnachten 1904 illegal nach Sachsen und wurde von der Polizei wie eine Landstreicherin abgeschoben, was große Empörung in ganz Deutschland auslöste. Mehrmals war sie unglücklich verheiratet.
Literatur
- TOSCANA, Luise von, Mein Lebensweg. Berlin 1926
- ANONYM: Die Wahrheit über das Kronprinzenpaar zu Sachsen (Luise von Toscana), Zürich 1903
- TOSELLI, Enrico: Meine Ehe mit Luise von Toscana. Basel 1912
- SCHANZ, A.: Der letzte König in Sachsen. "Der Vorsehung sei eingedenk", in: SZ Juni 1990
- FELLMANN, Walter: Prinzessinnen. Glanz, Einsamkeit und Skandale am sächsischen Hof; Leipzig 1996
- THIELE, Siegfried: Die treulose Kronprinzessin; in: DNN 15.3.1999
- DELAU, Reinhard Sachsens letzter König, in: SZ 20.11.1999
- LEHMANN, Peter: Luise von Sinnen, in: SZ 11.11.2000
- MERKER, Siegfried: "Seid fruchtbar..." - die Nachkommen der Luise von Toscana (Leserbrief), in: DNN 24.3.2001
- HOFFMANN-REICKER, Klaus: SZ-Serie: Mobbing am Dresdner Hof? Luise von Sachsens Flucht... in: DNN 12.3.2001
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