Minna Naumann

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(27. Januar 1882 Spremberg - 17. Januar 1967)

Minna Naumann, geb. Schreiber, war die Ehefrau des Maurers Max Naumann. Sie hatte Buchdruckanlegerin gelernt und wurde 1899 Mitglied im Buchdruckerhilfsverband, 1901 Mitglied der SPD. Die Hausfrau ermöglichte 1915 ihre Teilnahme an der Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Bern und erhielt dort von Clara Zetkin und Rosa Luxemburg den Auftrag, in Dresden Versammlungen über die Lebensmitelnot auszunutzen, um die proletarischen Frauen zum Kampf gegen den Krieg zu mobilisieren. Sie trat der USPD bei und wurde am 5. Mai 1918 wegen einer Flugblattaktion gegen den Krieg zu 1 1/2 Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach ihrer Befreiung durch die Novemberrevolution schloß sie sich den "Internationalen Kommunisten" um Otto Rühle an. 1919 war sie Delegierte zum Gründungsparteitag der KPD in Berlin. Sie wandte sich gegen die Teilnahme an den Wahlen zur Nationalversammlung, die sie als Rückfall in den bürgerlichen Parlamentarismus ansah. Zwischen 1933 und 1945 wurde sie politisch verfolgt. 1945 arbeitete sie für die KPD in Dresden. Am 15. Dezember 1956 nahm sie an einer Veteranenzusammenkunft teil, deren Tonbandprotokoll im Museum für Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung aufbewahrt wurde. 1958 erhielt sie die Clara-Zetkin-Medaille.

Literatur

  • OTTE, Rolf: Sie mögen alle Hunde hetzen...Die Dresdner Arbeiterjugend im Kampf gegen das Reichsvereinsgesetz und den ersten Weltkrieg (1906 - 1918). Schriftenreihe: Beiträge zur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung, Heft 1, hrsg. vom Museum für Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung im Auftrag der Stadtkommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung bei der SED-Stadtleitung Dresden anläßlich des 50. Jahrestages der Gründung des "Jugendbildungsvereins der Dresdner Arbeiterschaft" als Leseheft für die Zirkel Junger Sozialisten, Dresden 1958
  • DÖRRER, Horst: Unter der Fahne der Revolution. Die Dresdner Arbeiter im Kampf gegen den 1. Weltkrieg. Die Novemberrevolution und die Gründung der KPD in Dresden (1914 - 1919), Schriftenreihe zur Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung, Heft 5, hrsg. vom Museum für Geschichte der Dresdner Arbeiterbewegung, Dresden 1959
  • DÖRRER, Horst und MARSCHNER, Wolfgang: Rätemacht oder bürgerliche Nationalversammlung (Mitte November 19118 bis Mitte Januar 1919) - "Alle Macht den Arbeiter- und Soldatenräten!", in: Zur Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung des Bezirkes Dresden, Heft 7: Die Novemberrevolution und die Gründung der KPD in Ostsachsen, hrsg. von der Bezirksleitung Dresden der SED/Kommission zur Erforschung der Geschichte der örtlichen Arbeiterbewegung und dem Zentrum für Territorialgeschichte/Geschichte der Arbeiterbewegung an der TU Dresden, Dresden 1988

Links


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