Ruth Jahrreiss

Aus frauenwiki-dresden
Stolperstein für Ruth Jahrreiss auf der Schurichtstraße 3 in Dresden (Foto: Carola Ockert, 2013)

Ruth Jahrreiss, geb. Mannheim (* 2. Januar 1902 Berlinchen/Neumark - 23. Dezember 1942 Polen)

Leben

Ruth Jahrreiss wurde am 2. Januar 1902 in Berlinchen/Neumark geboren. Sie war die Tochter des jüdischen Paares Max und Helga Mannheim, geborene Pagel. Nach der Schulzeit belegte sie eine Ausbildung zur Malerin und Zeichenlehrerin am Preußischen Provinzialschulkollogium Berlin. Der Abschluss mit der Zulassung zum Schuldienst erfolgte 1922. Am 24. September 1931 heiratete sie den Referandar Robert Otto Jahrreiss (nicht jüdischer Herkunft), der seine Anwaltskanzlei später auf der Victoriastraße 16 führte. Das Paar hatte zwei Söhne. Otto wurde 1936 und Walter 1940 in Dresden geboren. Die Familie lebte auf der Rungestraße 3 in Dresden-Strehlen, der heutigen Schurichtstraße.

Ruth Jahrreiss ließ sich im Juni 1933 evangelisch-lutherisch taufen und die Familie versuchte seit 1939 vergeblich die Aussiedlung in ein außereuropäisches Land. Im September 1942 wurde Ruth Jahrreiss von der Gestapo verhaftet. Vermutlich wurde sie von Nachbarn denunziert mit der Begründung der "Übertretung der den in Mischehen lebenden Juden auferlegten Einschränkungen". Vom Polizeipräsidium aus wurde sie nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Ihr Mann erhielt zu Weihnachten 1942 den Bescheid, dass seine Frau angeblich an einer Lungenentzündung am 23. Dezember verstorben sei. Otto Jahrreiss ließ daraufhin eine unmissverständliche Todesanzeige in die Tageszeitung setzen, woraufhin er verhaftet und im Dresdner Landgericht am Münchner Platz verurteilt wurde. Mit einer Inschrift am Ehrenhain im Heide-Friedhof Dresden und in der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel wird ihr Gedenken bewahrt.

(Quelle: http://www.stolpersteine-dresden.de)

Gedenken

Am 26. November 2012 wurde zur Erinnerung an Ruth Jahrreiss ein Stolperstein auf der Schurichtstraße 3 (Dresden-Strehlen) gesetzt.

Weblinks


Spielend das Patriarchat bekämpfen? Das ist seit heute möglich mit dem druckfrischen Kartenspiel PATRIA(R)CIAO. Das Spiel beruht auf einem Zeitzeuginnen*-Projekt des Frauenstadtarchivs Dresden